Radlager

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Die Radlager der GS sind als einreihige Rillenkugellager mit Fettfüllung ausgeführt. Im Gegensatz zu den Schwingen- und Umlenklagern sind die Radlager nicht Suzuki- spezifisch, sondern Normteile. Dies hat den Vorteil, dass ein Neukauf beim sehr viel preiswerteren Kugellagershop im Ort erfolgen kann.
Gemäß der Norm "DIN 623" setzt sich die Bezeichung der Lager aus ihrer Ausführung und den Maßen zusammen. Einreihige Rillenkugellager haben die erste Kennzahl 6. Die Lager des Vorderrades haben einen Innendurchmesser von 15mm, einen Außendurchmesser von 42mm. Da die Durchmesser bekannt sind, kann man die weitere Bezeichnung aus einer Tabelle ablesen, die in der Norm steht. Daraus folgt die Bezeichnung der vorderen Lager nach DIN: 6 302.
Die beiden hinteren Radlager haben 17mm Innen- und 47mm Außendurchmesser. Die Ausführung ist die selbe, wie bei den vorderen Lagern. Daraus folgt die Bezeichnung der hinteren Lager nach DIN: 6 303
Die Bezeichnungen der Lager sind nun soweit bekannt, es fehlt aber noch die Abdichtung. Es müssen stets beidseitig abgedichtete Lager verwendet werden. Die Abdichtung wird in der Bezeichnung durch das Nachstellen von Kennbuchstaben und Zahlen beschrieben. Für beidseitig abgedichtete Lager mit Lippendichtung gegen Schmutz und Spritzwasser lautet die nachgestellte Bezeichnung: 2RS.
Die vollständige Bezeichnung der Radlager lautet nun:
1: 6302-2RS für vorne
2: 6303-2RS für hinten

Die Breite der Lager ist durch die normierte Bezeichnung ebenfalls abgedeckt. Weicht die Breite eines Lagers von der Standartbreite ab, so hat dieses Lager auch eine andere Bezeichnung. Der Lagerhersteller SKF z.B. gibt die Bezeichnung eines "überbreiten" Lagers mit fünf Stellen statt der üblichen vier an.


Die Spielfreiheit der Radlager im eingebauten Zustand der Räder prüft man folgendermaßen:
1: Maschine auf den Hauptständer stellen
2: Vorderrad entlasten
3: Das Rad mit beiden Händen greifen und in Achsrichtung bewegen. Ist ein Spiel fühlbar, müssen die Lager erneuert werden. Bild:Rad.jpg
Die Prüfung erfolgt für beide Räder gleich.

Bei ausgebauten Rädern steckt man einfach einen oder zwei Finger in das Lager und dreht den Innenring. Ist eine schabende Bewegung zu spüren, hat der Ring fühlbares Spiel oder läßt sich der Ring nur schwer drehen, ist das Lager defekt.

Die Lager gehen recht selten kaputt. Sollen die Felgen pulverbeschichtet werden, müssen die Lager vorher ausgebaut werden. Während des Einbrennvorgangs der Pulverschicht würde sich sonst die Fettfüllung verflüssigen und auslaufen. Zum einen ist das Lager dann ungeschmiert, zum anderen würde der Beschichter dies nicht so lustig finden weil sein Ofen dann verschmutzt wäre. Üblicherweise werden die Radlager mit einen Hammer und einen Austreibedorn ausgebaut. Der Dorn wird in die dem Lager gegenüberliegenden Seite der Felgennabe gesteckt und auf den Innenring des Lagers angesetzt. Mit vorsichtigen Hammerschlägen wird das Lager nun aus dem Sitz geschlagen. Diese Vorgehensweise hat leider einen entscheidenden Nachteil: Das Lager muß durch die Schläge auf den Innenring sehr hohe radiale Kräfte aushalten. Einreihige Rillenkuggellager können diese Kräfte aber nicht schadlos aufnehmen da sie nur für axial wirkende Kräfte gebaut sind. Aus dem Grund dürfen einmal ausgebaute Lager nicht wieder benutzt werden.

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