Vergaserabstimmung

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wurde mal von Jochen gepostet, können wir verwenden, kann das mal einer schön machen im HTML?
wurde mal von Jochen gepostet, können wir verwenden, kann das mal einer schön machen im HTML?
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Hier mal ne Anleitung , die ich gefunden habe für alle mit
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Vergaserprobleme oder Änderungen am Luftfilter/Auspuffsystem:
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font-family:Verdana'>Hier mal ne Anleitung , die ich gefunden habe für alle mit
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Vergaserprobleme oder Änderungen am Luftfilter/Auspuffsystem: </span></span><span
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<span class=postbody1>Vergaser-Abstimmung </span><br>
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==Vergaser-Abstimmung==<br>
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<span class=postbody1>Hier der Versuch, eine Anleitung zum Vergaser-Abstimmen
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Hier der Versuch, eine Anleitung zum Vergaser-Abstimmen
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zu geben... </span><br>
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zu geben...<br>
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<span class=postbody1>Aber ein Vergaser ist eines der wenigen Dinge, für die es
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Aber ein Vergaser ist eines der wenigen Dinge, für die es
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eigentlich keine Patent-Anleitung geben kann... </span><br>
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eigentlich keine Patent-Anleitung geben kann...<br>
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<span class=postbody1>Das Wichtigste ist wohl: Zeit lassen! Nicht an einem
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Das Wichtigste ist wohl: Zeit lassen! Nicht an einem
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Nachmittag die komplette Abstimmung machen wollen! </span><br>
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Nachmittag die komplette Abstimmung machen wollen!<br>
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<span class=postbody1>Bevor man den Vergaser Abstimmen kann, muß erst einmal
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Bevor man den Vergaser Abstimmen kann, muß erst einmal
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sicher sein, daß der schlechte Motorlauf überhaupt am Vergaser liegt! </span><br>
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sicher sein, daß der schlechte Motorlauf überhaupt am Vergaser liegt!<br>
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<span class=postbody1>Hört sich blöd an, aber auch z.B. eine defekte Zündung
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Hört sich blöd an, aber auch z.B. eine defekte Zündung
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kann zu ähnlichen Symptomen führen, wie ein falsch eingestellter Vergaser. </span><br>
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kann zu ähnlichen Symptomen führen, wie ein falsch eingestellter Vergaser.<br>
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<span class=postbody1>Dann muß überprüft werden, ob der Vergaser an sich in
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Dann muß überprüft werden, ob der Vergaser an sich in
Ordnung ist. Will sagen, prüfen ob Falschluft angesaugt wird, ob der Schwimmer
Ordnung ist. Will sagen, prüfen ob Falschluft angesaugt wird, ob der Schwimmer
und sein Ventil richtig funktionieren und ob alle Dichtungen und Membrane des
und sein Ventil richtig funktionieren und ob alle Dichtungen und Membrane des
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Vergasers in Ordnung sind. </span><br>
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Vergasers in Ordnung sind.<br>
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<span class=postbody1>Reinigen des Vergasers: </span><br>
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==Reinigen des Vergasers==
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<span class=postbody1>Nicht nur der Optik wegen sollte der Vergaser sauber
+
Nicht nur der Optik wegen sollte der Vergaser sauber
gehalten werden. Falls z.B. der Schwimmer oder die Düsen verdreckt sind, kann
gehalten werden. Falls z.B. der Schwimmer oder die Düsen verdreckt sind, kann
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der Vergaser nicht mehr einwandfrei funktionieren. </span><br>
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der Vergaser nicht mehr einwandfrei funktionieren. <br>
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<span class=postbody1>Gereinigt wird der Vergaser in einer leichten Lauge oder
+
Gereinigt wird der Vergaser in einer leichten Lauge oder
Säure. Dazu muß der Vergaser vollständig zerlegt werden, damit keine
Säure. Dazu muß der Vergaser vollständig zerlegt werden, damit keine
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Flüssigkeitsreste im Vergaser bleiben und antrocknen könnten. </span><br>
+
Flüssigkeitsreste im Vergaser bleiben und antrocknen könnten. <br>
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<span class=postbody1>Zum Reinigen kann der Vergaser in ein Ultraschallgerät
+
Zum Reinigen kann der Vergaser in ein Ultraschallgerät
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gegeben werden. </span><br>
+
gegeben werden. <br>
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<span class=postbody1>Alternativ kann der Vergaser auch in eine leichte
+
Alternativ kann der Vergaser auch in eine leichte
Zironensäure-Lösung gelegt werden. Zitronensäure gibt es in Pulverform in der
Zironensäure-Lösung gelegt werden. Zitronensäure gibt es in Pulverform in der
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Apotheke. Zum Reinigen ist eine alte Zahnbürste recht hilfreich. </span><br>
+
Apotheke. Zum Reinigen ist eine alte Zahnbürste recht hilfreich. <br>
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<span class=postbody1>Man sollte darauf achten, daß die Düsen und andere
+
Man sollte darauf achten, daß die Düsen und andere
Messingkleinteile nicht längere Zeit in der Säure liegen. Sonst können diese
Messingkleinteile nicht längere Zeit in der Säure liegen. Sonst können diese
von der Säure angegriffen werden. Nach der Säuberung muß der Vergaser unbedingt
von der Säure angegriffen werden. Nach der Säuberung muß der Vergaser unbedingt
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gründlich abgetrocknet werden. </span><br>
+
gründlich abgetrocknet werden. <br>
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<span class=postbody1>Die Düsen und Kanäle im Vergaser sollten möglichst mit
+
Die Düsen und Kanäle im Vergaser sollten möglichst mit
Preßluft ausgeblasen werden. Dabei kontrollieren, ob die Kanäle im Vergaser
Preßluft ausgeblasen werden. Dabei kontrollieren, ob die Kanäle im Vergaser
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nicht verstopft sind. </span><br>
+
nicht verstopft sind. <br>
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<span class=postbody1>Falschluft: </span><br>
+
==Falschluft==
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<span class=postbody1>Gibt es irgendwo zwischen Vergaser und Motor eine Undichtigkeit,
+
Gibt es irgendwo zwischen Vergaser und Motor eine Undichtigkeit,
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wird hier Luft angesaugt. Das nennt man dann Falschluft. </span><br>
+
wird hier Luft angesaugt. Das nennt man dann Falschluft. <br>
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<span class=postbody1>Durch diese Falschluft stimmt natürlich das
+
Durch diese Falschluft stimmt natürlich das
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Mischungsverhältnis von Benzin und Luft nicht mehr. </span><br>
+
Mischungsverhältnis von Benzin und Luft nicht mehr. <br>
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<span class=postbody1>Eine Kontrolle ist ganz einfach: Bei laufendem Motor wird
+
Eine Kontrolle ist ganz einfach: Bei laufendem Motor wird
mit Startpilot oder WD40 jeder Bereich zwischen Vergaser und Motor fett
mit Startpilot oder WD40 jeder Bereich zwischen Vergaser und Motor fett
eingesprüht. Verändert sich dabei an irgendeiner Stelle das Motorgeräusch,
eingesprüht. Verändert sich dabei an irgendeiner Stelle das Motorgeräusch,
dreht der Motor etwas schneller oder langsamer, dann zieht der Motor an der
dreht der Motor etwas schneller oder langsamer, dann zieht der Motor an der
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besprühten Stelle Falschluft. </span><br>
+
besprühten Stelle Falschluft. <br>
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<span class=postbody1>Manche sprühen auch mit Benzin ab, aber mir ist das
+
Manche sprühen auch mit Benzin ab, aber mir ist das
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Risiko eines Brandes zu groß... </span><br>
+
Risiko eines Brandes zu groß... <br>
<br>
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<span class=postbody1>Schwimmerstand: </span><br>
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==Schwimmerstand== <br>
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<span class=postbody1>Jeder Vergaser hat eine kleine Benzinkammer aus der sich
+
Jeder Vergaser hat eine kleine Benzinkammer aus der sich
die Düsen bedienen. Der Benzinstand darin muß immer einen bestimmten Pegel
die Düsen bedienen. Der Benzinstand darin muß immer einen bestimmten Pegel
halten. Dies wird vom Schwimmer und seinem Ventil gesteuert. Sinkt der
halten. Dies wird vom Schwimmer und seinem Ventil gesteuert. Sinkt der
Benzinstand, öffnet der Schwimmer sein Ventil und Benzin kann nachlaufen. Bei
Benzinstand, öffnet der Schwimmer sein Ventil und Benzin kann nachlaufen. Bei
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Erreichen des Pegels schließt das Ventil wieder. </span><br>
+
Erreichen des Pegels schließt das Ventil wieder. <br>
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<span class=postbody1>1. Benzinanschluß </span><br>
+
1. Benzinanschluß <br>
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<span class=postbody1>2. Schwimmerventil </span><br>
+
2. Schwimmerventil <br>
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<span class=postbody1>3. Halteblech </span><br>
+
3. Halteblech <br>
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<span class=postbody1>4. Schwimmer </span><br>
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4. Schwimmer <br>
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<span class=postbody1>5. Benzin </span><br>
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5. Benzin <br>
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<span class=postbody1>Stimmt nun der Benzin-Pegel nicht, dann wird das Gemisch
+
Stimmt nun der Benzin-Pegel nicht, dann wird das Gemisch
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zu fett oder auch zu mager. </span><br>
+
zu fett oder auch zu mager. <br>
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<span class=postbody1>Zum Prüfen und Justieren des Schwimmers baut man den
+
Zum Prüfen und Justieren des Schwimmers baut man den
Schwimmerkammerdeckel ab. Dann pustet man in den Benzinanschluß und bewegt
Schwimmerkammerdeckel ab. Dann pustet man in den Benzinanschluß und bewegt
vorsichtig den Schwimmer auf und ab. So kann man leicht feststellen, ab wo das
vorsichtig den Schwimmer auf und ab. So kann man leicht feststellen, ab wo das
-
Schwimmerventil öffnet und schließt. </span><br>
+
Schwimmerventil öffnet und schließt. <br>
-
<span class=postbody1>Im Handuch oder Reparaturanleitung kann nun verglichen
+
Im Handuch oder Reparaturanleitung kann nun verglichen
werden, ob der Schwimmer korrekt arbeitet. Ist dies nicht der Fall, kann
werden, ob der Schwimmer korrekt arbeitet. Ist dies nicht der Fall, kann
meistens durch vorsichtiges Verbiegen des Schwimmerhaltebleches nachjustiert
meistens durch vorsichtiges Verbiegen des Schwimmerhaltebleches nachjustiert
-
werden. </span><br>
+
werden. <br>
-
<span class=postbody1>Beim originalen Mikuni-Vergaser der SR z.B. müssen die
+
Beim originalen Mikuni-Vergaser der SR z.B. müssen die
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Gussnähte des Schwimmer parallel zum Rand der Schwimmerkammer sein. </span><br>
+
Gussnähte des Schwimmer parallel zum Rand der Schwimmerkammer sein. <br>
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<span class=postbody1>Bei DellOrto Vergasern muß ein bestimmter Abstand
+
Bei DellOrto Vergasern muß ein bestimmter Abstand
zwischen Schwimmerunterkante und Rand der Schwimmerkammer eingehalten werden. Für
zwischen Schwimmerunterkante und Rand der Schwimmerkammer eingehalten werden. Für
-
die bekannten PHM Typen beträgt dieser Abstand zum Beispiel 17,5-18,5 mm. </span><br>
+
die bekannten PHM Typen beträgt dieser Abstand zum Beispiel 17,5-18,5 mm. <br>
<br>
<br>
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<span class=postbody1>Dichtungen und Membrane werden einfach ausgebaut und auf
+
Dichtungen und Membrane werden einfach ausgebaut und auf
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Brüchigkeit überprüft. Im Zweifelsfall lieber Austauschen... </span><br>
+
Brüchigkeit überprüft. Im Zweifelsfall lieber Austauschen... <br>
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<span class=postbody1>Die Phasen der Gasschieberöffnung: </span><br>
+
Die Phasen der Gasschieberöffnung: <br>
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<span class=postbody1>Zum Abstimmen eines Vergasers probiert man nun
+
Zum Abstimmen eines Vergasers probiert man nun
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nacheinander verschiedene Düsen in verschiedenen Größen aus. </span><br>
+
nacheinander verschiedene Düsen in verschiedenen Größen aus. <br>
-
<span class=postbody1>Um aber zu wissen, welche Düse was beeinflußt, hier
+
Um aber zu wissen, welche Düse was beeinflußt, hier
erstmal ein kleines Bildchen des Querschnittes eines Ansaugkanales mit
erstmal ein kleines Bildchen des Querschnittes eines Ansaugkanales mit
-
Einteilungen der Gasschieberöffnungen: </span><br>
+
Einteilungen der Gasschieberöffnungen: <br>
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<span class=postbody1>(aus dem Handbuch 1.1 zu DellOrto Vergasern von Stein
+
(aus dem Handbuch 1.1 zu DellOrto Vergasern von Stein
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Dinse) </span><br>
+
Dinse) <br>
-
<span class=postbody1>A In dieser Phase wird der Leerlauf durch die
+
A In dieser Phase wird der Leerlauf durch die
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Leerlaufeinstellschraube und die Leerlaufgemisch-Einstellschraube bestimmt. </span><br>
+
Leerlaufeinstellschraube und die Leerlaufgemisch-Einstellschraube bestimmt. <br>
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<span class=postbody1>B In der Beschleunigungsphase wird die
+
B In der Beschleunigungsphase wird die
Gemischbereitstellung über das Leerlaufsystem durch die Gemischzufuhr über eine
Gemischbereitstellung über das Leerlaufsystem durch die Gemischzufuhr über eine
-
weitere Luftöffnung ergänzt (Anreicherungssystem). </span><br>
+
weitere Luftöffnung ergänzt (Anreicherungssystem). <br>
-
<span class=postbody1>Der Kraftstoff wird ebenfalls über die Leerlaufdüse
+
Der Kraftstoff wird ebenfalls über die Leerlaufdüse
angesogen. Wichtig ist die richtige Wahl der Leerlaufdüse und des
angesogen. Wichtig ist die richtige Wahl der Leerlaufdüse und des
-
halbkreisförmigen Ausschnittes im Gasschieber. </span><br>
+
halbkreisförmigen Ausschnittes im Gasschieber. <br>
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<span class=postbody1>Der Ausschnitt im Gasschieber beeinflußt die
+
Der Ausschnitt im Gasschieber beeinflußt die
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Gemischbildung bis etwa zur halben Gasschieberöffnung. </span><br>
+
Gemischbildung bis etwa zur halben Gasschieberöffnung. <br>
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<span class=postbody1>Da man jedoch für verschiedene Gasschieberausschnitte
+
Da man jedoch für verschiedene Gasschieberausschnitte
auch verschiedene Gasschieber braucht, beläßt man es lieber mit Rücksicht auf
auch verschiedene Gasschieber braucht, beläßt man es lieber mit Rücksicht auf
-
den Geldbeutel beim originalen... </span><br>
+
den Geldbeutel beim originalen... <br>
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<span class=postbody1>C Gemischzufuhr wird um das Hauptsystem ergänzt.
+
C Gemischzufuhr wird um das Hauptsystem ergänzt.
-
Zerstäuber und Nadel bestimmen wesentlich die Zusammensetzung. </span><br>
+
Zerstäuber und Nadel bestimmen wesentlich die Zusammensetzung. <br>
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<span class=postbody1>D Bei ganz geöffnetem Gasschieber kann die Größe der
+
D Bei ganz geöffnetem Gasschieber kann die Größe der
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Hauptdüse bestimmt werden. </span><br>
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Hauptdüse bestimmt werden. <br>
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<span class=postbody1>Und jetzt zum eigentlichen Abstimmen: </span><br>
+
Und jetzt zum eigentlichen Abstimmen: <br>
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<span class=postbody1>(mehr oder weniger Abgeschrieben aus dem empfehlenswerten
+
(mehr oder weniger Abgeschrieben aus dem empfehlenswerten
Buch: 'Besser machen - Arbeiten an Motorrädern' von Carl Hertweck - welcher der
Buch: 'Besser machen - Arbeiten an Motorrädern' von Carl Hertweck - welcher der
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erste Chefredakteur der Zeitschrift 'Das Motorrad' nach dem Krieg war) </span><br>
+
erste Chefredakteur der Zeitschrift 'Das Motorrad' nach dem Krieg war) <br>
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<span class=postbody1>Benötigt werden einmal eine längere ebene Straße und
+
Benötigt werden einmal eine längere ebene Straße und
einmal eine längere Steigung. Die Steigung wird gebraucht, um den Motor bei
einmal eine längere Steigung. Die Steigung wird gebraucht, um den Motor bei
-
geringeren Geschwindigkeiten schufften zu lassen. </span><br>
+
geringeren Geschwindigkeiten schufften zu lassen. <br>
-
<span class=postbody1>An diesen Strecken braucht man nun entweder Markierungen
+
An diesen Strecken braucht man nun entweder Markierungen
(z.B. Bäume) oder einen sehr genau gehenden Tacho, z.B. einen digitalen
(z.B. Bäume) oder einen sehr genau gehenden Tacho, z.B. einen digitalen
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Fahrradtacho. </span><br>
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Fahrradtacho. <br>
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<span class=postbody1>Und natürlich braucht man ein Notizbuch... </span><br>
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Und natürlich braucht man ein Notizbuch... <br>
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<span class=postbody1>Man kontrolliert, ob der Gasschieber wirklich schließt.
+
Man kontrolliert, ob der Gasschieber wirklich schließt.
Ob also nicht etwa bei Standgas noch Spannung im Gaszug ist. Man sagt, etwa 1
Ob also nicht etwa bei Standgas noch Spannung im Gaszug ist. Man sagt, etwa 1
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mm Spiel muß sein. </span><br>
+
mm Spiel muß sein. <br>
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<span class=postbody1>Umwelteinflüsse </span><br>
+
Umwelteinflüsse <br>
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<span class=postbody1>Eine Abnahme des Luftdruckes, eine Temperaturerhöhung
+
Eine Abnahme des Luftdruckes, eine Temperaturerhöhung
oder der Betrieb in größeren Höhen bedeuten eine Gemischanreicherung und
oder der Betrieb in größeren Höhen bedeuten eine Gemischanreicherung und
-
erfordern kleinere Düsen. </span><br>
+
erfordern kleinere Düsen. <br>
-
<span class=postbody1>Steigt der Luftdruck, sinkt die Temperatur, oder wird der
+
Steigt der Luftdruck, sinkt die Temperatur, oder wird der
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Motor in geringen Höhen betrieben, müssen größere Düsen verwendet werden. </span><br>
+
Motor in geringen Höhen betrieben, müssen größere Düsen verwendet werden. <br>
<br>
<br>
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<span class=postbody1>Die Vollgaseinstellung: </span><br>
+
==Die Vollgaseinstellung==
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<span class=postbody1>Es ist eigentlich nur eine alte Gewohnheit, bei der
+
Es ist eigentlich nur eine alte Gewohnheit, bei der
Regulierung mit der Vollgaseinstellung zu beginnen. Man braucht dazu auf Anhieb
Regulierung mit der Vollgaseinstellung zu beginnen. Man braucht dazu auf Anhieb
mindestens vier verschiedene Hauptdüsen: Die Originaldüse, die nächst kleinere
mindestens vier verschiedene Hauptdüsen: Die Originaldüse, die nächst kleinere
-
und die beiden nächst größeren. </span><br>
+
und die beiden nächst größeren. <br>
-
<span class=postbody1>Dann fährt man die Kiste richtig warm. Auf der ebenen
+
Dann fährt man die Kiste richtig warm. Auf der ebenen
Strecke wird jetzt die Höchstgeschwindigkeit ermittelt und aufgeschrieben. Wenn
Strecke wird jetzt die Höchstgeschwindigkeit ermittelt und aufgeschrieben. Wenn
man jetzt Gas wegnimmt, und zwar zunächst ganz wenig, dann darf die Maschine
man jetzt Gas wegnimmt, und zwar zunächst ganz wenig, dann darf die Maschine
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Hauptdüse noch zu niedrig ist, also die nächste größere Hauptdüse rein. Bei
Hauptdüse noch zu niedrig ist, also die nächste größere Hauptdüse rein. Bei
wiederholtem Vollgastest sollte man jetzt eine deutlich höhere
wiederholtem Vollgastest sollte man jetzt eine deutlich höhere
-
Tachometerablesung erhalten. </span><br>
+
Tachometerablesung erhalten. <br>
-
<span class=postbody1>Beim Zudrehen wird die Maschine vielleicht nicht mehr
+
Beim Zudrehen wird die Maschine vielleicht nicht mehr
schneller, man wird aber wahrscheinlich immer noch ein ganzes Ende zudrehen
schneller, man wird aber wahrscheinlich immer noch ein ganzes Ende zudrehen
können, ohne daß sie deutlich langsamer wird. Das ist das Indiz dafür, daß man
können, ohne daß sie deutlich langsamer wird. Das ist das Indiz dafür, daß man
eine noch größere Hauptdüse braucht, die genauso wieder mit einer Kontrollfahrt
eine noch größere Hauptdüse braucht, die genauso wieder mit einer Kontrollfahrt
-
geprüft wird. </span><br>
+
geprüft wird. <br>
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<span class=postbody1>In ganz groben Fällen fängt der Motor bei Vollgas sogar
+
In ganz groben Fällen fängt der Motor bei Vollgas sogar
an zu patschen, dann ist die Hauptdüse natürlich ganz gewaltig zu klein,
an zu patschen, dann ist die Hauptdüse natürlich ganz gewaltig zu klein,
allerdings darf man da dann auch nicht bloß an der Hauptdüse suchen. Dann liegt
allerdings darf man da dann auch nicht bloß an der Hauptdüse suchen. Dann liegt
-
nämlich auch meist eine Behinderung im Kraftstoffzufluß vor. </span><br>
+
nämlich auch meist eine Behinderung im Kraftstoffzufluß vor. <br>
-
<span class=postbody1>Man wird bei diesem Verfahren, wenn man also bei der
+
Man wird bei diesem Verfahren, wenn man also bei der
mageren Seite beginnt, so ungefähr beim zehnten Aufschrieb eine Düsengröße
mageren Seite beginnt, so ungefähr beim zehnten Aufschrieb eine Düsengröße
-
finden, von der ab die erzielbare Höchstgeschwindigkeit nicht mehr steigt. </span><br>
+
finden, von der ab die erzielbare Höchstgeschwindigkeit nicht mehr steigt. <br>
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<span class=postbody1>Man kann sogar noch 2-3 Düsengrößen weitergehen, die
+
Man kann sogar noch 2-3 Düsengrößen weitergehen, die
einmal erreichte Höchstgeschwindigkeit bleibt erhalten. (Gilt nur bei manchen
einmal erreichte Höchstgeschwindigkeit bleibt erhalten. (Gilt nur bei manchen
Vergasern! Bei den SR-Mikunis z.B. sind die Hauptdüsenabstände untereinander
Vergasern! Bei den SR-Mikunis z.B. sind die Hauptdüsenabstände untereinander
-
sehr groß.) </span><br>
+
sehr groß.) <br>
-
<span class=postbody1>Daraus ergibt sich die Regel, die Hauptdüse zu nehmen,
+
Daraus ergibt sich die Regel, die Hauptdüse zu nehmen,
die eine Nummer höher ist als die Größe, von der ab die konstant gebliebene
die eine Nummer höher ist als die Größe, von der ab die konstant gebliebene
Höchstgeschwindigkeit erzielt wurde. Mit dieser um mindestens eine Nummer
Höchstgeschwindigkeit erzielt wurde. Mit dieser um mindestens eine Nummer
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man ist damit sicher, auch dann nicht in einem armen Bereich zu fahren, wenn
man ist damit sicher, auch dann nicht in einem armen Bereich zu fahren, wenn
der Luftdruck ansteigt, die Temperatur sinkt oder der Motor in geringeren Höhen
der Luftdruck ansteigt, die Temperatur sinkt oder der Motor in geringeren Höhen
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betrieben wird. </span><br>
+
betrieben wird. <br>
<br>
<br>
-
<span class=postbody1>Die Nadeleinstellung: </span><br>
+
==Die Nadeleinstellung==
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<span class=postbody1>Die Vollgaseinstellung bzw. die Größe der Hauptdüse
+
Die Vollgaseinstellung bzw. die Größe der Hauptdüse
hätten wir ja jetzt, wenigstens mit großer Näherung, nunmehr wird die genaue
hätten wir ja jetzt, wenigstens mit großer Näherung, nunmehr wird die genaue
Einregelung der Nadelstellung wichtig, die noch einmal ebensoviel Umstände
Einregelung der Nadelstellung wichtig, die noch einmal ebensoviel Umstände
-
macht. </span><br>
+
macht. <br>
-
<span class=postbody1>Vor allem müssen wir dafür sorgen, daß der
+
Vor allem müssen wir dafür sorgen, daß der
Vergaserschieber jetzt nur noch bis zur Hälfte aufgezogen werden kann, ein 34 mm
Vergaserschieber jetzt nur noch bis zur Hälfte aufgezogen werden kann, ein 34 mm
Vergaser muß also genau 17 mm aufgezogen werden können. Es wäre witzlos, das
Vergaser muß also genau 17 mm aufgezogen werden können. Es wäre witzlos, das
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einem passenden Rohr Abschnitte zurechtsägen, die oberhalb des Schiebers in die
einem passenden Rohr Abschnitte zurechtsägen, die oberhalb des Schiebers in die
Mischkammer eingesetzt werden, so daß der Schieber sich eben nur zur Hälfte
Mischkammer eingesetzt werden, so daß der Schieber sich eben nur zur Hälfte
-
aufziehen läßt. </span><br>
+
aufziehen läßt. <br>
-
<span class=postbody1>Also, etwas Einfallsreichtum ist jetzt gefragt. Bei den
+
Also, etwas Einfallsreichtum ist jetzt gefragt. Bei den
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SR-Mikunis könnte man z.B. die Anschlagschraube weit genug herausdrehen... </span><br>
+
SR-Mikunis könnte man z.B. die Anschlagschraube weit genug herausdrehen... <br>
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<span class=postbody1>Wer es noch nie gemacht hat, wird verblüfft sein, wie
+
Wer es noch nie gemacht hat, wird verblüfft sein, wie
schnell die Maschine immer noch geht, obwohl sich der Vergaser nur noch halb
schnell die Maschine immer noch geht, obwohl sich der Vergaser nur noch halb
öffnen läßt. Es ist schon viel, wenn eine Maschine dabei 15% ihrer
öffnen läßt. Es ist schon viel, wenn eine Maschine dabei 15% ihrer
Höchstgeschwindigkeit verliert, meist sind es nur 10%. (Die SR sollte also noch
Höchstgeschwindigkeit verliert, meist sind es nur 10%. (Die SR sollte also noch
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knapp 120 laufen... Habe ich aber noch nicht ausprobiert...) </span><br>
+
knapp 120 laufen... Habe ich aber noch nicht ausprobiert...) <br>
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<span class=postbody1>Eine Lösung des Problems vom alten Carl Hertweck: </span><br>
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Eine Lösung des Problems vom alten Carl Hertweck: <br>
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<span class=postbody1>Bei den Bings sitzt der Gaszug so schön auf der Seite, da
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Bei den Bings sitzt der Gaszug so schön auf der Seite, da
ist es einfach, in den Schieberkammerdeckel ein zweites Loch zu bohren. Dann
ist es einfach, in den Schieberkammerdeckel ein zweites Loch zu bohren. Dann
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wurde ein Anschlagstift eingesetzt und sicher gekontert. </span><br>
+
wurde ein Anschlagstift eingesetzt und sicher gekontert. <br>
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<br>
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<span class=postbody1>Man hat jetzt nichts anderes zu tun, als bei
+
Man hat jetzt nichts anderes zu tun, als bei
verschiedenen Fahrten mit unterschiedlichen Nadelstellungen eben die
verschiedenen Fahrten mit unterschiedlichen Nadelstellungen eben die
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Nadelstellung zu finden, bei der die Maschine am schnellsten geht. </span><br>
+
Nadelstellung zu finden, bei der die Maschine am schnellsten geht. <br>
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<span class=postbody1>Es gibt nicht viele Leute, die diese Arbeit jemals
+
Es gibt nicht viele Leute, die diese Arbeit jemals
gemacht haben, wer es aber hat, ist um zwei Erfahrungen reicher: Der
gemacht haben, wer es aber hat, ist um zwei Erfahrungen reicher: Der
Reiseverbrauch eines Motorrades wird nun einmal weitgehend nicht durch die
Reiseverbrauch eines Motorrades wird nun einmal weitgehend nicht durch die
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Motorradfahrer fahren nur ausnahmsweise einmal im Hauptdüsenbereich, wo also
Motorradfahrer fahren nur ausnahmsweise einmal im Hauptdüsenbereich, wo also
deren Größe wichtig wäre, so daß sich schon die Meinung festsetzen kann, diese
deren Größe wichtig wäre, so daß sich schon die Meinung festsetzen kann, diese
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zu kleinen Hauptdüsen seien ungefährlich. </span><br>
+
zu kleinen Hauptdüsen seien ungefährlich. <br>
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<span class=postbody1>Weil der Streckenverbrauch durch die Nadelstellung noch
+
Weil der Streckenverbrauch durch die Nadelstellung noch
weit energischer beeinflußt wird als durch die Hauptdüsengröße, braucht man
weit energischer beeinflußt wird als durch die Hauptdüsengröße, braucht man
sich vollends nicht zu wundern, wenn die in den Handbüchern angegebenen
sich vollends nicht zu wundern, wenn die in den Handbüchern angegebenen
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Nadelstellungen erst recht viel zu mager sind. </span><br>
+
Nadelstellungen erst recht viel zu mager sind. <br>
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<span class=postbody1>Wenn man die optimale Nadelstellung gefunden hat,
+
Wenn man die optimale Nadelstellung gefunden hat,
empfiehlt sich auf jeden Fall eine nochmalige Kontrolle der Hauptdüseneinstellung.
empfiehlt sich auf jeden Fall eine nochmalige Kontrolle der Hauptdüseneinstellung.
Man macht also ein paar Kontrollfahrten mit Vollgas und vergleicht die
Man macht also ein paar Kontrollfahrten mit Vollgas und vergleicht die
Ergebnisse mit den Aufschrieben der ersten Vollgasfahrt, es ist nämlich
Ergebnisse mit den Aufschrieben der ersten Vollgasfahrt, es ist nämlich
durchaus möglich, daß man auf Grund der neu gefundenen Nadeleinstellung wieder
durchaus möglich, daß man auf Grund der neu gefundenen Nadeleinstellung wieder
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eine andere Hauptdüse braucht. </span><br>
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eine andere Hauptdüse braucht. <br>
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<span class=postbody1>Die Leerlaufeinstellung: </span><br>
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==Die Leerlaufeinstellung==
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<span class=postbody1>Es gibt zwei Methoden: eine schnelle, die jedoch Einbußen
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Es gibt zwei Methoden: eine schnelle, die jedoch Einbußen
bei der Beschleunigung und hohe Verbräuche bringen kann, und eine aufwendige,
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aber genauere Art. </span><br>
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<span class=postbody1>Wenn hier immer von Leerlaufluftschraube gesprochen wird,
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gilt es natürlich genauso für Vergaser mit Leerlaufgemischschraube... Die
gilt es natürlich genauso für Vergaser mit Leerlaufgemischschraube... Die
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schnelle Methode: </span><br>
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schnelle Methode: <br>
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<span class=postbody1>Man bockt die warmgefahrene Maschine auf, dreht den
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Man bockt die warmgefahrene Maschine auf, dreht den
Gasgriff ganz zu und stellt mit der Schieberanschlagschraube eine mäßig
Gasgriff ganz zu und stellt mit der Schieberanschlagschraube eine mäßig
schnelle Leerlaufdrehzahl des Motors ein. Daraufhin dreht man an der
schnelle Leerlaufdrehzahl des Motors ein. Daraufhin dreht man an der
Leerlaufluftschraube so lang hin und her, bis man bei der einstweilen
Leerlaufluftschraube so lang hin und her, bis man bei der einstweilen
festgehaltenen Stellung der Schieberanschlagschraube die höchstmögliche
festgehaltenen Stellung der Schieberanschlagschraube die höchstmögliche
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Drehzahl erhält. </span><br>
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<span class=postbody1>Wenn einem dabei der Motor wieder ins Rasen gerät, wird
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Wenn einem dabei der Motor wieder ins Rasen gerät, wird
er durch Nachstellen der Anschlagschraube abermals auf manierliche Drehzahlen
er durch Nachstellen der Anschlagschraube abermals auf manierliche Drehzahlen
heruntergebracht und das Spiel mit der Luftschraube wiederholt, bis man eben
heruntergebracht und das Spiel mit der Luftschraube wiederholt, bis man eben
die Luftschraubenstellung heraus hat, bei welcher der Motor die höchste
die Luftschraubenstellung heraus hat, bei welcher der Motor die höchste
Leerlaufdrehzahl bei gleichzeitig niedrigster Einstellung der Anschlagschraube
Leerlaufdrehzahl bei gleichzeitig niedrigster Einstellung der Anschlagschraube
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hat. </span><br>
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<span class=postbody1>Um nun eine einwandfreie Einstellung nicht so sehr des
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Leerlaufs, als vielmehr für niedrige Leistungen zu bekommen, muß man radikal
Leerlaufs, als vielmehr für niedrige Leistungen zu bekommen, muß man radikal
anders vorgehen, man braucht hierzu wieder dieselbe Anschlagschraube, mit der
anders vorgehen, man braucht hierzu wieder dieselbe Anschlagschraube, mit der
wir schon die Nadelstellung reguliert haben. Nur muß man diese Anschlagschraube
wir schon die Nadelstellung reguliert haben. Nur muß man diese Anschlagschraube
jetzt so einstellen, daß der Schieber sich zunächst nur um ungefähr 1/10 seiner
jetzt so einstellen, daß der Schieber sich zunächst nur um ungefähr 1/10 seiner
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maximalen Hubhöhe hochziehen läßt. </span><br>
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<span class=postbody1>Und damit wird wieder gefahren! </span><br>
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<span class=postbody1>Mancher wird jetzt erstaunt sein und sagen, daß man damit
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Mancher wird jetzt erstaunt sein und sagen, daß man damit
ja gar nicht fahren könne. Eine Max, deren 26'er Vergaser also gerade einmal
ja gar nicht fahren könne. Eine Max, deren 26'er Vergaser also gerade einmal
2,5 mm geöffnet werden soll, läuft so jedoch immer noch an die 50 km/h. In den
2,5 mm geöffnet werden soll, läuft so jedoch immer noch an die 50 km/h. In den
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schleppen, dreht aber ausgesprochen schön rund und man kommt bei mehreren
schleppen, dreht aber ausgesprochen schön rund und man kommt bei mehreren
Meßfahrten in überzeugender Weise zu immer wieder denselben
Meßfahrten in überzeugender Weise zu immer wieder denselben
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Höchstgeschwindigkeiten. </span><br>
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Höchstgeschwindigkeiten. <br>
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<span class=postbody1>Man hat nun also nichts anderes zu tun, als die
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Man hat nun also nichts anderes zu tun, als die
Einstellung der Leerlaufluftschraube so lange zu ändern, bis wieder eine
Einstellung der Leerlaufluftschraube so lange zu ändern, bis wieder eine
optimale Höchstgeschwindigkeit herauskommt. Man ändert die Schraubenstellung
optimale Höchstgeschwindigkeit herauskommt. Man ändert die Schraubenstellung
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von 90 zu 90 Winkelgraden, weil sich das am einfachsten merken läßt. </span><br>
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<span class=postbody1>Kommt man dabei allerdings zu extremen
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Kommt man dabei allerdings zu extremen
Luftschraubenstellungen, also unterhalb einer Umdrehung auf oder knapp vor ganz
Luftschraubenstellungen, also unterhalb einer Umdrehung auf oder knapp vor ganz
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auf, dann stimmt die Leerlaufdüse nicht und muß sinngemäß geändert werden. </span><br>
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<span class=postbody1>Die wirklich kritische Prüfung kommt aber erst jetzt: </span><br>
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Die wirklich kritische Prüfung kommt aber erst jetzt: <br>
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<span class=postbody1>Nachdem bei 1/10 Schieberöffnung alles in bester Butter
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Nachdem bei 1/10 Schieberöffnung alles in bester Butter
ist, verdoppelt man diese Öffnung, geht also auf 1/5, indem man die
ist, verdoppelt man diese Öffnung, geht also auf 1/5, indem man die
Anschlagschraube entsprechend anders einstellt. Damit wird der Apparat schon
Anschlagschraube entsprechend anders einstellt. Damit wird der Apparat schon
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verdammt schnell fahren, man kommt fast immer in den dritten Gang. </span><br>
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<span class=postbody1>Mit dieser Schieberstellung macht man wieder seine
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Mit dieser Schieberstellung macht man wieder seine
Versuchsfahrten, probiert also, ob sich durch veränderte Einstellung der
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Leerlaufluftschraube eine andere Spitze erzielen läßt. </span><br>
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Leerlaufluftschraube eine andere Spitze erzielen läßt. <br>
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<span class=postbody1>Wohl dem, der auch bei 1/5 Öffnung keine oder kaum andere
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Wohl dem, der auch bei 1/5 Öffnung keine oder kaum andere
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Schraubenstellung braucht als bei 1/10... </span><br>
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Schraubenstellung braucht als bei 1/10... <br>
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<span class=postbody1>Es kann aber auch sein, daß für 1/5 Öffnung die Schraube
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Es kann aber auch sein, daß für 1/5 Öffnung die Schraube
so eingestellt werden muß, daß der Motorlauf bei 1/10 Öffnung völlig undiskutabel
so eingestellt werden muß, daß der Motorlauf bei 1/10 Öffnung völlig undiskutabel
ist und der Motor dabei weit überfettet läuft, im Standlauf sogar nach kurzer
ist und der Motor dabei weit überfettet läuft, im Standlauf sogar nach kurzer
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Zeit mit schwarz gewordener Kerze stehenbleibt. </span><br>
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Zeit mit schwarz gewordener Kerze stehenbleibt. <br>
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<span class=postbody1>Um diesem begegnen zu können, gibt es nun Gasschieber mit
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Um diesem begegnen zu können, gibt es nun Gasschieber mit
verschiedenen Ausschnitten. Wenn der Vergaser also bei 1/10 Öffnung richtig
verschiedenen Ausschnitten. Wenn der Vergaser also bei 1/10 Öffnung richtig
eingestellt ist, um dann bei 1/5 Öffnung zu patschen, kann man einen Schieber
eingestellt ist, um dann bei 1/5 Öffnung zu patschen, kann man einen Schieber
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mit kleinerem Ausschnitt nehmen, der einen fetteren Übergang gibt. </span><br>
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mit kleinerem Ausschnitt nehmen, der einen fetteren Übergang gibt. <br>
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<span class=postbody1>In Carl Hertwecks Buch wird jetzt noch eine Möglichkeit
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In Carl Hertwecks Buch wird jetzt noch eine Möglichkeit
beschrieben, den Ausschnitt eines Schiebers nachträglich zu verkleinern. Im
beschrieben, den Ausschnitt eines Schiebers nachträglich zu verkleinern. Im
wesentlichen geht es darum, ein Messingblechstück mittels Komponentenkleber in
wesentlichen geht es darum, ein Messingblechstück mittels Komponentenkleber in
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feilen. Jedoch möchte ich dies hier nicht empfehlen. Nachher versuch das
feilen. Jedoch möchte ich dies hier nicht empfehlen. Nachher versuch das
jemand, nimmt einen billigen Kleber und das Messingblechstück fliegt ihm
jemand, nimmt einen billigen Kleber und das Messingblechstück fliegt ihm
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irgendwann in den Motor und das wars dann... </span><br>
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irgendwann in den Motor und das wars dann... <br>
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<span class=postbody1>Löten fällt hier auch aus, da die heutigen Schieber
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Löten fällt hier auch aus, da die heutigen Schieber
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hartverchromt sind. </span><br>
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<span class=postbody1>Einstellung auf Ziehen: </span><br>
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<span class=postbody1>Noch bei der Nadeleinstellung mit halber Schieberöffnung
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Noch bei der Nadeleinstellung mit halber Schieberöffnung
kommt man mit der ebenen Prüfstrecke ganz schön aus. Zuweilen stellt man aber
kommt man mit der ebenen Prüfstrecke ganz schön aus. Zuweilen stellt man aber
dabei fest, daß die Nadelstellung kein ausgesprochenes Optimum zeigt, daß es
dabei fest, daß die Nadelstellung kein ausgesprochenes Optimum zeigt, daß es
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für 2-3 Positionen egal zu sein scheint, wo man die Nadel hinhängt. </span><br>
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für 2-3 Positionen egal zu sein scheint, wo man die Nadel hinhängt. <br>
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<span class=postbody1>Wenn diese stumpfe Einstellung der Nadel da ist, gehen
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Wenn diese stumpfe Einstellung der Nadel da ist, gehen
wir an die Bergstrecke. Wenn die Maschine richtig zu schleppen hat, läßt sich
wir an die Bergstrecke. Wenn die Maschine richtig zu schleppen hat, läßt sich
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die Nadelposition viel schärfer einstellen. </span><br>
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die Nadelposition viel schärfer einstellen. <br>
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<span class=postbody1>Ebenso kann man bei 1/5 Schieberöffnung die
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Ebenso kann man bei 1/5 Schieberöffnung die
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Leerlaufluftschraube einstellen. </span><br>
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<span class=postbody1>Das war's!! </span><br>
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<span class=postbody1>Viel Spaß bei den Einstellungsfahrten! </span><br>
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Viel Spaß bei den Einstellungsfahrten! <br>
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==Links==
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href="http://aachen.heimat.de/leute/nico/krad/vergaser.htm" target="_blank">http://aachen.heimat.de/leute/nico/krad/vergaser.htm</a></span></span></p>
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href="http://aachen.heimat.de/leute/nico/krad/vergaser.htm" target="_blank">http://aachen.heimat.de/leute/nico/krad/vergaser.htm

Version vom 21:03, 19. Sep. 2007

wurde mal von Jochen gepostet, können wir verwenden, kann das mal einer schön machen im HTML?

Hier mal ne Anleitung , die ich gefunden habe für alle mit Vergaserprobleme oder Änderungen am Luftfilter/Auspuffsystem:

==Vergaser-Abstimmung==

Hier der Versuch, eine Anleitung zum Vergaser-Abstimmen zu geben...
Aber ein Vergaser ist eines der wenigen Dinge, für die es eigentlich keine Patent-Anleitung geben kann...
Das Wichtigste ist wohl: Zeit lassen! Nicht an einem Nachmittag die komplette Abstimmung machen wollen!

Bevor man den Vergaser Abstimmen kann, muß erst einmal sicher sein, daß der schlechte Motorlauf überhaupt am Vergaser liegt!
Hört sich blöd an, aber auch z.B. eine defekte Zündung kann zu ähnlichen Symptomen führen, wie ein falsch eingestellter Vergaser.
Dann muß überprüft werden, ob der Vergaser an sich in Ordnung ist. Will sagen, prüfen ob Falschluft angesaugt wird, ob der Schwimmer und sein Ventil richtig funktionieren und ob alle Dichtungen und Membrane des Vergasers in Ordnung sind.

Inhaltsverzeichnis

Reinigen des Vergasers

Nicht nur der Optik wegen sollte der Vergaser sauber gehalten werden. Falls z.B. der Schwimmer oder die Düsen verdreckt sind, kann der Vergaser nicht mehr einwandfrei funktionieren.
Gereinigt wird der Vergaser in einer leichten Lauge oder Säure. Dazu muß der Vergaser vollständig zerlegt werden, damit keine Flüssigkeitsreste im Vergaser bleiben und antrocknen könnten.
Zum Reinigen kann der Vergaser in ein Ultraschallgerät gegeben werden.
Alternativ kann der Vergaser auch in eine leichte Zironensäure-Lösung gelegt werden. Zitronensäure gibt es in Pulverform in der Apotheke. Zum Reinigen ist eine alte Zahnbürste recht hilfreich.
Man sollte darauf achten, daß die Düsen und andere Messingkleinteile nicht längere Zeit in der Säure liegen. Sonst können diese von der Säure angegriffen werden. Nach der Säuberung muß der Vergaser unbedingt gründlich abgetrocknet werden.
Die Düsen und Kanäle im Vergaser sollten möglichst mit Preßluft ausgeblasen werden. Dabei kontrollieren, ob die Kanäle im Vergaser nicht verstopft sind.

Falschluft

Gibt es irgendwo zwischen Vergaser und Motor eine Undichtigkeit, wird hier Luft angesaugt. Das nennt man dann Falschluft.
Durch diese Falschluft stimmt natürlich das Mischungsverhältnis von Benzin und Luft nicht mehr.
Eine Kontrolle ist ganz einfach: Bei laufendem Motor wird mit Startpilot oder WD40 jeder Bereich zwischen Vergaser und Motor fett eingesprüht. Verändert sich dabei an irgendeiner Stelle das Motorgeräusch, dreht der Motor etwas schneller oder langsamer, dann zieht der Motor an der besprühten Stelle Falschluft.
Manche sprühen auch mit Benzin ab, aber mir ist das Risiko eines Brandes zu groß...

==Schwimmerstand==
Jeder Vergaser hat eine kleine Benzinkammer aus der sich die Düsen bedienen. Der Benzinstand darin muß immer einen bestimmten Pegel halten. Dies wird vom Schwimmer und seinem Ventil gesteuert. Sinkt der Benzinstand, öffnet der Schwimmer sein Ventil und Benzin kann nachlaufen. Bei Erreichen des Pegels schließt das Ventil wieder.
1. Benzinanschluß
2. Schwimmerventil
3. Halteblech
4. Schwimmer
5. Benzin



Stimmt nun der Benzin-Pegel nicht, dann wird das Gemisch zu fett oder auch zu mager.
Zum Prüfen und Justieren des Schwimmers baut man den Schwimmerkammerdeckel ab. Dann pustet man in den Benzinanschluß und bewegt vorsichtig den Schwimmer auf und ab. So kann man leicht feststellen, ab wo das Schwimmerventil öffnet und schließt.
Im Handuch oder Reparaturanleitung kann nun verglichen werden, ob der Schwimmer korrekt arbeitet. Ist dies nicht der Fall, kann meistens durch vorsichtiges Verbiegen des Schwimmerhaltebleches nachjustiert werden.
Beim originalen Mikuni-Vergaser der SR z.B. müssen die Gussnähte des Schwimmer parallel zum Rand der Schwimmerkammer sein.
Bei DellOrto Vergasern muß ein bestimmter Abstand zwischen Schwimmerunterkante und Rand der Schwimmerkammer eingehalten werden. Für die bekannten PHM Typen beträgt dieser Abstand zum Beispiel 17,5-18,5 mm.

Dichtungen und Membrane werden einfach ausgebaut und auf Brüchigkeit überprüft. Im Zweifelsfall lieber Austauschen...

Die Phasen der Gasschieberöffnung:
Zum Abstimmen eines Vergasers probiert man nun nacheinander verschiedene Düsen in verschiedenen Größen aus.
Um aber zu wissen, welche Düse was beeinflußt, hier erstmal ein kleines Bildchen des Querschnittes eines Ansaugkanales mit Einteilungen der Gasschieberöffnungen:


(aus dem Handbuch 1.1 zu DellOrto Vergasern von Stein Dinse)
A In dieser Phase wird der Leerlauf durch die Leerlaufeinstellschraube und die Leerlaufgemisch-Einstellschraube bestimmt.
B In der Beschleunigungsphase wird die Gemischbereitstellung über das Leerlaufsystem durch die Gemischzufuhr über eine weitere Luftöffnung ergänzt (Anreicherungssystem).
Der Kraftstoff wird ebenfalls über die Leerlaufdüse angesogen. Wichtig ist die richtige Wahl der Leerlaufdüse und des halbkreisförmigen Ausschnittes im Gasschieber.
Der Ausschnitt im Gasschieber beeinflußt die Gemischbildung bis etwa zur halben Gasschieberöffnung.
Da man jedoch für verschiedene Gasschieberausschnitte auch verschiedene Gasschieber braucht, beläßt man es lieber mit Rücksicht auf den Geldbeutel beim originalen...
C Gemischzufuhr wird um das Hauptsystem ergänzt. Zerstäuber und Nadel bestimmen wesentlich die Zusammensetzung.
D Bei ganz geöffnetem Gasschieber kann die Größe der Hauptdüse bestimmt werden.


Und jetzt zum eigentlichen Abstimmen:
(mehr oder weniger Abgeschrieben aus dem empfehlenswerten Buch: 'Besser machen - Arbeiten an Motorrädern' von Carl Hertweck - welcher der erste Chefredakteur der Zeitschrift 'Das Motorrad' nach dem Krieg war)
Benötigt werden einmal eine längere ebene Straße und einmal eine längere Steigung. Die Steigung wird gebraucht, um den Motor bei geringeren Geschwindigkeiten schufften zu lassen.
An diesen Strecken braucht man nun entweder Markierungen (z.B. Bäume) oder einen sehr genau gehenden Tacho, z.B. einen digitalen Fahrradtacho.
Und natürlich braucht man ein Notizbuch...

Man kontrolliert, ob der Gasschieber wirklich schließt. Ob also nicht etwa bei Standgas noch Spannung im Gaszug ist. Man sagt, etwa 1 mm Spiel muß sein.

Umwelteinflüsse
Eine Abnahme des Luftdruckes, eine Temperaturerhöhung oder der Betrieb in größeren Höhen bedeuten eine Gemischanreicherung und erfordern kleinere Düsen.
Steigt der Luftdruck, sinkt die Temperatur, oder wird der Motor in geringen Höhen betrieben, müssen größere Düsen verwendet werden.

Die Vollgaseinstellung

Es ist eigentlich nur eine alte Gewohnheit, bei der Regulierung mit der Vollgaseinstellung zu beginnen. Man braucht dazu auf Anhieb mindestens vier verschiedene Hauptdüsen: Die Originaldüse, die nächst kleinere und die beiden nächst größeren.
Dann fährt man die Kiste richtig warm. Auf der ebenen Strecke wird jetzt die Höchstgeschwindigkeit ermittelt und aufgeschrieben. Wenn man jetzt Gas wegnimmt, und zwar zunächst ganz wenig, dann darf die Maschine dadurch nicht schneller werden. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß die Hauptdüse noch zu niedrig ist, also die nächste größere Hauptdüse rein. Bei wiederholtem Vollgastest sollte man jetzt eine deutlich höhere Tachometerablesung erhalten.
Beim Zudrehen wird die Maschine vielleicht nicht mehr schneller, man wird aber wahrscheinlich immer noch ein ganzes Ende zudrehen können, ohne daß sie deutlich langsamer wird. Das ist das Indiz dafür, daß man eine noch größere Hauptdüse braucht, die genauso wieder mit einer Kontrollfahrt geprüft wird.
In ganz groben Fällen fängt der Motor bei Vollgas sogar an zu patschen, dann ist die Hauptdüse natürlich ganz gewaltig zu klein, allerdings darf man da dann auch nicht bloß an der Hauptdüse suchen. Dann liegt nämlich auch meist eine Behinderung im Kraftstoffzufluß vor.
Man wird bei diesem Verfahren, wenn man also bei der mageren Seite beginnt, so ungefähr beim zehnten Aufschrieb eine Düsengröße finden, von der ab die erzielbare Höchstgeschwindigkeit nicht mehr steigt.
Man kann sogar noch 2-3 Düsengrößen weitergehen, die einmal erreichte Höchstgeschwindigkeit bleibt erhalten. (Gilt nur bei manchen Vergasern! Bei den SR-Mikunis z.B. sind die Hauptdüsenabstände untereinander sehr groß.)
Daraus ergibt sich die Regel, die Hauptdüse zu nehmen, die eine Nummer höher ist als die Größe, von der ab die konstant gebliebene Höchstgeschwindigkeit erzielt wurde. Mit dieser um mindestens eine Nummer größeren Hauptdüse erkauft man sich nämlich Vollgassicherheit auf der Autobahn, man ist damit sicher, auch dann nicht in einem armen Bereich zu fahren, wenn der Luftdruck ansteigt, die Temperatur sinkt oder der Motor in geringeren Höhen betrieben wird.

Die Nadeleinstellung

Die Vollgaseinstellung bzw. die Größe der Hauptdüse hätten wir ja jetzt, wenigstens mit großer Näherung, nunmehr wird die genaue Einregelung der Nadelstellung wichtig, die noch einmal ebensoviel Umstände macht.
Vor allem müssen wir dafür sorgen, daß der Vergaserschieber jetzt nur noch bis zur Hälfte aufgezogen werden kann, ein 34 mm Vergaser muß also genau 17 mm aufgezogen werden können. Es wäre witzlos, das mit einer Marke am Drehgriff bewerkstelligen zu wollen, das wäre weitaus zu ungenau. Die gewerbsmäßigen Vergasereinsteller machen das so, daß sie sich aus einem passenden Rohr Abschnitte zurechtsägen, die oberhalb des Schiebers in die Mischkammer eingesetzt werden, so daß der Schieber sich eben nur zur Hälfte aufziehen läßt.
Also, etwas Einfallsreichtum ist jetzt gefragt. Bei den SR-Mikunis könnte man z.B. die Anschlagschraube weit genug herausdrehen...
Wer es noch nie gemacht hat, wird verblüfft sein, wie schnell die Maschine immer noch geht, obwohl sich der Vergaser nur noch halb öffnen läßt. Es ist schon viel, wenn eine Maschine dabei 15% ihrer Höchstgeschwindigkeit verliert, meist sind es nur 10%. (Die SR sollte also noch knapp 120 laufen... Habe ich aber noch nicht ausprobiert...)
Eine Lösung des Problems vom alten Carl Hertweck:
Bei den Bings sitzt der Gaszug so schön auf der Seite, da ist es einfach, in den Schieberkammerdeckel ein zweites Loch zu bohren. Dann wurde ein Anschlagstift eingesetzt und sicher gekontert.



Man hat jetzt nichts anderes zu tun, als bei verschiedenen Fahrten mit unterschiedlichen Nadelstellungen eben die Nadelstellung zu finden, bei der die Maschine am schnellsten geht.
Es gibt nicht viele Leute, die diese Arbeit jemals gemacht haben, wer es aber hat, ist um zwei Erfahrungen reicher: Der Reiseverbrauch eines Motorrades wird nun einmal weitgehend nicht durch die Hauptdüse, sondern durch die Nadelstellung bestimmt, man wundert sich da auch nicht mehr, warum die Industrie seit Jahren (Herausgabedatum des Artikels: 1959) straflos viel zu kleine Hauptdüsen vorschreibt. Die allermeisten Motorradfahrer fahren nur ausnahmsweise einmal im Hauptdüsenbereich, wo also deren Größe wichtig wäre, so daß sich schon die Meinung festsetzen kann, diese zu kleinen Hauptdüsen seien ungefährlich.
Weil der Streckenverbrauch durch die Nadelstellung noch weit energischer beeinflußt wird als durch die Hauptdüsengröße, braucht man sich vollends nicht zu wundern, wenn die in den Handbüchern angegebenen Nadelstellungen erst recht viel zu mager sind.
Wenn man die optimale Nadelstellung gefunden hat, empfiehlt sich auf jeden Fall eine nochmalige Kontrolle der Hauptdüseneinstellung. Man macht also ein paar Kontrollfahrten mit Vollgas und vergleicht die Ergebnisse mit den Aufschrieben der ersten Vollgasfahrt, es ist nämlich durchaus möglich, daß man auf Grund der neu gefundenen Nadeleinstellung wieder eine andere Hauptdüse braucht.

Die Leerlaufeinstellung

Es gibt zwei Methoden: eine schnelle, die jedoch Einbußen bei der Beschleunigung und hohe Verbräuche bringen kann, und eine aufwendige, aber genauere Art.
Wenn hier immer von Leerlaufluftschraube gesprochen wird, gilt es natürlich genauso für Vergaser mit Leerlaufgemischschraube... Die schnelle Methode:
Man bockt die warmgefahrene Maschine auf, dreht den Gasgriff ganz zu und stellt mit der Schieberanschlagschraube eine mäßig schnelle Leerlaufdrehzahl des Motors ein. Daraufhin dreht man an der Leerlaufluftschraube so lang hin und her, bis man bei der einstweilen festgehaltenen Stellung der Schieberanschlagschraube die höchstmögliche Drehzahl erhält.
Wenn einem dabei der Motor wieder ins Rasen gerät, wird er durch Nachstellen der Anschlagschraube abermals auf manierliche Drehzahlen heruntergebracht und das Spiel mit der Luftschraube wiederholt, bis man eben die Luftschraubenstellung heraus hat, bei welcher der Motor die höchste Leerlaufdrehzahl bei gleichzeitig niedrigster Einstellung der Anschlagschraube hat.
Die andere Methode:
Um nun eine einwandfreie Einstellung nicht so sehr des Leerlaufs, als vielmehr für niedrige Leistungen zu bekommen, muß man radikal anders vorgehen, man braucht hierzu wieder dieselbe Anschlagschraube, mit der wir schon die Nadelstellung reguliert haben. Nur muß man diese Anschlagschraube jetzt so einstellen, daß der Schieber sich zunächst nur um ungefähr 1/10 seiner maximalen Hubhöhe hochziehen läßt.
Und damit wird wieder gefahren!
Mancher wird jetzt erstaunt sein und sagen, daß man damit ja gar nicht fahren könne. Eine Max, deren 26'er Vergaser also gerade einmal 2,5 mm geöffnet werden soll, läuft so jedoch immer noch an die 50 km/h. In den meisten Fällen ist man dabei nicht einmal auf den ersten Gang angewiesen, auf ebener Strecke kann man meist in den zweiten gehen, der dabei naturgemäß jedoch nicht voll ausgefahren werden kann. Der Motor hat also im zweiten Gang zu schleppen, dreht aber ausgesprochen schön rund und man kommt bei mehreren Meßfahrten in überzeugender Weise zu immer wieder denselben Höchstgeschwindigkeiten.
Man hat nun also nichts anderes zu tun, als die Einstellung der Leerlaufluftschraube so lange zu ändern, bis wieder eine optimale Höchstgeschwindigkeit herauskommt. Man ändert die Schraubenstellung von 90 zu 90 Winkelgraden, weil sich das am einfachsten merken läßt.
Kommt man dabei allerdings zu extremen Luftschraubenstellungen, also unterhalb einer Umdrehung auf oder knapp vor ganz auf, dann stimmt die Leerlaufdüse nicht und muß sinngemäß geändert werden.
Die wirklich kritische Prüfung kommt aber erst jetzt:
Nachdem bei 1/10 Schieberöffnung alles in bester Butter ist, verdoppelt man diese Öffnung, geht also auf 1/5, indem man die Anschlagschraube entsprechend anders einstellt. Damit wird der Apparat schon verdammt schnell fahren, man kommt fast immer in den dritten Gang.
Mit dieser Schieberstellung macht man wieder seine Versuchsfahrten, probiert also, ob sich durch veränderte Einstellung der Leerlaufluftschraube eine andere Spitze erzielen läßt.
Wohl dem, der auch bei 1/5 Öffnung keine oder kaum andere Schraubenstellung braucht als bei 1/10...
Es kann aber auch sein, daß für 1/5 Öffnung die Schraube so eingestellt werden muß, daß der Motorlauf bei 1/10 Öffnung völlig undiskutabel ist und der Motor dabei weit überfettet läuft, im Standlauf sogar nach kurzer Zeit mit schwarz gewordener Kerze stehenbleibt.
Um diesem begegnen zu können, gibt es nun Gasschieber mit verschiedenen Ausschnitten. Wenn der Vergaser also bei 1/10 Öffnung richtig eingestellt ist, um dann bei 1/5 Öffnung zu patschen, kann man einen Schieber mit kleinerem Ausschnitt nehmen, der einen fetteren Übergang gibt.
In Carl Hertwecks Buch wird jetzt noch eine Möglichkeit beschrieben, den Ausschnitt eines Schiebers nachträglich zu verkleinern. Im wesentlichen geht es darum, ein Messingblechstück mittels Komponentenkleber in den vorhandenen Ausschnitt zu kleben und anschließend einen neuen Ausschnitt zu feilen. Jedoch möchte ich dies hier nicht empfehlen. Nachher versuch das jemand, nimmt einen billigen Kleber und das Messingblechstück fliegt ihm irgendwann in den Motor und das wars dann...
Löten fällt hier auch aus, da die heutigen Schieber hartverchromt sind.

Einstellung auf Ziehen:
Noch bei der Nadeleinstellung mit halber Schieberöffnung kommt man mit der ebenen Prüfstrecke ganz schön aus. Zuweilen stellt man aber dabei fest, daß die Nadelstellung kein ausgesprochenes Optimum zeigt, daß es für 2-3 Positionen egal zu sein scheint, wo man die Nadel hinhängt.
Wenn diese stumpfe Einstellung der Nadel da ist, gehen wir an die Bergstrecke. Wenn die Maschine richtig zu schleppen hat, läßt sich die Nadelposition viel schärfer einstellen.
Ebenso kann man bei 1/5 Schieberöffnung die Leerlaufluftschraube einstellen.

Das war's!!
Viel Spaß bei den Einstellungsfahrten!



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